Zuverdienst

Was bedeutet Zuverdienst?

Zuverdienstangebote stellen im Allgemeinen niedrigschwellige, längerfristige Beschäftigungsmöglichkeiten für chronisch psychisch oder suchtkranke Menschen dar, um deren Teilhabe an Arbeit aber auch deren gesellschaftliche Teilhabe zu fördern.

Dieses Angebot kann im Freistaat Sachsen durch die eingangs benannte Zielgruppe ohne Relevanz zum jeweiligen Leistungsbezug genutzt werden, d.h. neben erwerbsgeminderten Personen gelten sie auch für Bezieher von Arbeitslosengeld I+II. Die im Rahmen eines Zuverdienstangebotes Beschäftigten agieren unter fachlicher Anleitung wie auch sozialpädagogischer Begleitung im Rahmen von maximal 14,9 Stunden/Woche direkt am Arbeitsmarkt. Sie erhalten für jede geleistete Beschäftigungsstunde eine Motivationszulage, den Zuverdienst.

Die Angebote erfolgen in enger Zusammenarbeit mit den relevanten Leistungsträgern und wirken über die Ausnutzung von Synergien auf eine nachhaltige und eigenständige Teilhabe eines Erkrankten am Arbeitsleben und der Gesellschaft hin.

Weshalb ist der Zuverdienst für Menschen mit psychischen Erkrankungen und / oder Suchterkrankungen sinnvoll?

Teilhabe am Arbeitsleben wirkt sich in der Regel positiv auf die psychische und physische Gesundheit und die Belastbarkeit einer jeden Person aus. Zuverdienst bietet diese Teilhabe über eine sinn- und wertstiftende Tätigkeit, in welcher wirtschaftlich verwertbare Produkte oder Dienstleistungen geschaffen und an Kunden verkauft werden.

Durch eine individuell vereinbarte Beschäftigung wird dem Zuverdiener die Möglichkeit gegeben, seine Arbeit im geschützten Kontext durchzuführen und seine persönliche berufliche Entwicklung mit zu gestalten. Das beinhaltet z.B. flexible Arbeitszeiten, um die Arbeit in ihrem persönlich machbaren Tempo und ihrer Intensität ausführen zu können, die Rücksichtnahme bei Leistungsschwankungen und Krankheitsausfällen durch den Leistungsanbieter sowie eine prinzipiell unbeschränkte Beschäftigungsdauer.

Unterstützt werden darüber hinaus, trotz der begrenzten Wochenstundenzahl, geregelte Tagesabläufe, die Auseinandersetzung mit der eigenen Belastbarkeit, soziale Kontakte und Beziehungen sowie die Teilhabe am gesellschaftlichen Leben.

Die Folge davon ist die Stärkung ihres sozialen Status und damit ihrer Selbstsicherheit.